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Landhaus Hubertus

Winterwanderung zum Simmelsberg in der Rhön - Teil III

Jetzt führt der Weg nur noch ein kleines Stück leicht bergan, vorbei am Skilift und dann am Waldrand entlang abwärts. Während Sasja und Ken sich gerade mit einem "Bergbusserl" erfreuen (‚auf der Alm, da gibt's koa Sünd'), macht Martin plötzlich Aufwärmübungen und nimmt die Skiabfahrtshaltung ein. Wir sind erstaunt.

Und dann wedelt er den Wanderweg bergab. Er hat nur eines vergessen: die Skier! Auf unsere Männer scheint die Kälte heute etwas merkwürdig zu wirken...

Nach dieser sportlich-eleganten Einlage nimmt uns jedoch wieder die Schönheit der gefrorenen Tannenäste gefangen.

Im Eis brechen sich tausend Farben und Lichter und wir können uns nicht satt sehen an diesem Naturschauspiel. Aber es nützt nix, wir müssen weiter. Jetzt geht es ein kleines Stück durch den Wald und sofort scheint es 10° kälter zu sein.

Nach der nächsten Biegung entdecken wir ein Schild "zur Brendquelle 50 m" und beschließen, uns die Quelle anzusehen. Nach ca. 10 Schritten ein weiteres Schild: "Brendquelle 12 m". Und dann stehen wir an der Quelle, lauschen dem Rauschen des Bächleins, erfreuen uns an den flirrenden Sonnenstrahlen zwischen den Bäumen und natürlich wird fotografiert.

Dabei fällt mir ein lyrisches Werk aus der rhoenline.de ein, das mich durch die Schönheit seines Versmaßes und seine logische Konsequenz überzeugt hat und das hervorragend die Fähigkeit des Rhönbewohners wieder gibt, Schönheit mit Logik zu verbinden: "Im Walde rauscht ein Wasserfall, wenn's nicht mehr rauscht, ist's Wasser all." (steht, glaube ich, unter "Hirschgraben").

Wer sich intensiver mit diesem aussagekräftigen Zweizeiler auseinander setzt, kann dahinter die Liebe zur und sogar die Sorge um die Natur erkennen (passt auf, dass des Wasser net all wird).

Jetzt geht es zum Endspurt. Noch ein Stückchen durch den Winterwald, ein Reh springt zwischen den Bäumen, die Sonne wirft funkelnde Strahlen durch's Geäst.

Dann sind wir am Auto. "Eigentlich könnten wir grad noch mal zum Kreuzberg rüberfahren und vielleicht dort noch ein Bierchen trinken." Das tun wir. Auf dem Kreuzberg ist was los. Schlitten und Skier sind unterwegs, alles ist mit Autos vollgeparkt, überall Menschenmassen. Wie hatten wir das gut auf unserem Wanderweg.

Wenig andere Wanderer, zeitweise waren wir Vier ganz alleine mit all der Herrlichkeit ringsherum. Aber hier, das pralle Leben; Jubel, Trubel, Heiterkeit. Überall ist es voll besetzt, aber wir ergattern noch ein Plätzchen, trinken Tee, Bier und lassen uns "Bratwürscht" und "Veschberbladde" schmecken.

Aber egal was wir noch tun, der Tag neigt sich unwiderruflich dem Ende entgegen.

Als wir vom Parkplatz herunterfahren, liegt die Landschaft in rot-goldenem Licht. Der Arnsberg hat ein rosaschimmerndes Nachtjäckchen aus Schnee an und wer diese Farben nie gesehen hat, wird sie uns nicht glauben.

Auf der ganzen Strecke bis nach Würzburg begleitet uns das orange-goldene Abendlicht und während langsam unsere Beine wieder auftauen und die Nasen in der Wärme den Farbton des Abendlichtes annehmen, lassen wir den Tag in uns nachklingen und wohlig warm ist's uns innen und außen.

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