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Hilders

Im Jahre 1814 beantragte der Hilderser Musikant Jonas Heid einen Reisepass "ins westphälische Ausland" für drei Monate - und 1815 für sechs Monate. Auch der Hilderser Musikant Valentin Schmitt trat damals in Westfalen auf. 1815 stellten Johann Knauf und Valentin Hohmann Pass-Anträge für eine Musikreise ins Eichsfeld: Knauf für acht Monate, Hohmann für vier Wochen, "um bestellter Maßen als Musikant bey der Kirchwey dorten zu spielen". Um 1840 bestand in Hilders das "Hilderser Musikchor", eine Musikapelle aus Streichern und Bläsern, die häufig auswärts auftraten. Aber auch einzeln gingen sie auf Reisen: Valentin Reinhart beantragte 1843 zusammen mit Johann Balthasar Möller aus Wickers die Genehmigung für eine Musikreise nach Frankreich. 1844 stellten Musikanten aus Hilders und Eckweisbach Anträge auf Reisepässe für Belgien und Frankreich. 1846 beantragte Sebastian Henkel aus Hilders einen Reisepass für die Schweiz, wo er dann den ganzen Sommer und Herbst über musikalisch tätig war. Der Hilderser Heinrich Burkard, der mit zwei Brüdern und einem Neffen eine Konzertreise nach England unternahm, brachte von dort die Anregung zur Vogelzucht mit, die dann in Hilders eine Zeitlang ein wichtiger Brotwerwerb wurde. Fabian und Sebastian Möslein, Zwillingsbrüder aus Hilders, 1833 geboren, gingen Mitte des 19. Jahrhunderts nach Amerika, wo sie als Theatermusiker in New York tätig waren. Fabian spielte Geige und Sebastian Geige und Posaune. Franz Josef Fromm, 1849 geboren, ging bereits mit 18 Jahren nach München und wurde dort Geiger an der Hofoper.

Ein bedeutender Hilderser Musiker, Komponist und Dirigent war Florentin Seifert (1827-1880). Mit seiner Gruppe reiste er u.a. durch Westfalen, Holland und England. In König Wilhelm II. von Holland hatte er einen Gönner, der sie die "Blaujacken" nannte - wegen ihrer blauen Jacken, schwarzen Hosen und Zylinderhüten. In dieser Gruppe wirkten auch Musikanten aus Eckweisbach, Wickers und anderen Rhöndörfern mit. Meistens traten sie mit 12 Mann auf. Seifert konnte u.a. in Dover einen günstigen Vertrag abschließen, so dass seine Kapelle während vieler Jahre im Sommer dort die Kurmusik eines Privatbades übernahm. Über Seifert berichtet Leopold Höhl, dass "dieser treffliche Musikant mit seiner Kapelle dort das Publikum ergötzte und von Mitte Juli bis Ende September die hübsche Summe von 30 Mark monatlich, nebenher manchmal 5 bis 10 Mark per Tag verdiente". In den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts unternahm Seiferts Gruppe eine Musikreise in die Schweiz, über die Kilian Burkard in einem Tagebuch berichtet. Zwölf Jahre lang spielten die Hilderser dann jeden Sommer im Bad Scheveningen. Dabei ließen sich oft ältere Musikanten von ihren Söhnen ablösen.

Kaltenlengsfeld

Hier bestand im 19. Jahrhundert eine Musikkapelle, die von Heinrich Mann (*1834) geleitet wurde. Er hatte 1865 seine Musikprüfung auf der Klarinette bei Lehrer Georg Katzenberger in Reulbach abgelegt und besaß eine bayerische Spiellizenz. "Ausländische Patente" hatten auch Friedrich, Kaspar und Valtin Holland, Wolfgang Hübner und Valtin Johannes Wenzel.

Kaltennordheim

1855 erhielten Heinrich Cyrus und Johann Goldschmitt Spiel-Lizenzen für den bayerischen Bezirk Hilders, 1858/59 auch Ludwig Gerhard, Andreas Orf, David Walch und Karl Zimmermann. Ludwig Gerhard spielte Klarinette und hatte 1857 seine Musikprüfung bei Lehrer Reichert in Hilders abgelegt. Andreas Orf war Trompeter, auch er war von Reichert geprüft worden, ebenso der Flötist Karl Zimmerman. 1859/60 erhielt Matthäus Keßler eine bayerische Lizenz. Keßler erteilte auch Musikunterricht. 1860 besaßen folgende Musikanten Lizenzen für Bayern: Christian Firnhuber, Edmund Fröbe, Friedrich Hartung und die genannten Matthäus Keßler, Andreas Orf und Karl Zimmermann. Diese Musikkapelle war "im In- und Ausland" aktiv.

Kaltenwestheim

Eine bekannte Musikgruppe bestand Mitte des 19. Jahrhunderts auch in Kaltenwestheim. In ihr wirkten: Adam Heinrich Bischoff, Bernhard und Heinrich Cyrus, Christian und Ernst Dittmar, Johann Adam Döll, Johann Martin Goldschmiedt, Peter Hartmann, Kaspar Jäckel, Christian Staud und David Walch. Dazu gehörte noch Johann Ramschüssel aus Unterweid. Die "Kaltenwestheimer" traten oft "im bayerischen Ausland" auf.

Kleinsassen

Ein begabter Musikant aus dem damals bayerischen Kleinsassen war im 19. Jahrhundert Karl Menz, der ein vielseitiger Klarinettistist war. Er reiste mit einer Zirkuskapelle im 19. Jahrhundert jahrelang "durch ganz Europa". Nach seiner Rückkehr leitete er "mit großem Geschick" die örtliche Dorfmusik, bei der er seine Erfahrungen einbringen konnte, so dass die Kleinsassener Musikanten damals einen guten Ruf besaßen, vor allem bei Veranstaltungen der Kleinsassener "Künstlerkolonie". Wenn im Dorf in zwei Sälen Tanzmusik war, z.B. an Kirmes, traten hier oft auch thüringische Musikanten auf.

Lahrbach

1846 wird in den Akten Adam Dänner aus Lahrbach erwähnt, der einen Reisepass für eine Musikreise in die Schweiz beantragte. Dänner war in der Folgezeit jeden Sommer auf Musikreisen "in ganz Deutschland".

Mittelsdorf

Johann Georg Möller und Matthias Böhmer besaßen Mitte des 19. Jahrhunderts eine "ausländische" (bayerische) Lizenz. Möller hatte seine Musikprüfung auf Kontrabass und Posaune 1856 bei Lehrer Reichert in Hilders abgelegt. Sie wirkten u.a. häufig im damals bayerischen Kleinsassen mit.

Nordheim

Hier war zu Anfang des 19. Jahrhunderts ein Orchester von angeblich 50 Musikern tätig, das "auch Werke berühmter Tonsetzer" aufführte und zu Feierlichkeiten auch in die Umgebung geholt wurde. 1892 bestand in Nordheim das bekannte Quartett der Gebrüder Schlott, die "in allen Rhönstädten Lorbeeren errungen haben, ebenfalls im Ausland".

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Gute Quelle Kaltensundheim


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