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Die Burg Steineck auf dem Quästenberg

Die Burg Steineck auf dem Quästenberg

... Vorposten für die Kaiserpfalz Salz?

Von Hohn in Richtung Steinach fahrend bemerkt man rechts der Saale am abfallenden Hang des Höhenzugs einen weiteren hervorspringenden Steilhang, der im Mittelalter eine Burg Namens Steineck oder auch Nordeck trug. Weil die Flurbezeichnung Quästenberg lautet, geht man auch davon aus, dass das Areal schon in der Vorgeschichte genutzt wurde, da es sich bei der Quäste um ein germanisches Symbol handelte.

Heutzutage sind lediglich die Spuren der Wälle, Gräben und ein paar spärliche Mauerreste erkennbar, die jedoch Rückschlüsse auf Größe und Alter der Anlage zu lassen. Beeindruckend ist der heute noch sehr tiefe Halsgraben, der ehemals den Zugang zur Vorburg verwehrte. Die Burg selbst gliederte sich in eine Vorburg und eine Hauptburg. Erst bei der Hauptburg sind Gebäudereste an der Frontseite anzutreffen, die eine Funktion als Schildmauer vermuten lassen.

Die Stelle war für eine militärische Anlage wohl eher ungeeignet, da sie am Vorderhang lag und einem potenziellen Angreifer gute Möglichkeiten bot, die Burg einzusehen, ganz zu schweigen von den ballistischen Vorteilen, die sich daraus für einen Angreifer ergaben. Allerdings war sie ein hervorragender Beobachtungsposten in das Saaletal. Der Schluss liegt also nahe, dass sie auch eigens für diesen Zweck angelegt wurde, nämlich die Straße entlang der Saale und den Flussweg zu überwachen.

1201 wird die Anlage zum ersten Mal in einer Schenkungsurkunde erwähnt, als der Stauferkönig Philipp sie seinem Verwandten, dem Fürstbischof von Würzburg, Konrad von Querfurt, übereignete. Offensichtlich war die Burg bis dahin im Königsbesitz, was die Überwachungsfunktion der Verkehrswege von der Kaiserpfalz Salz bestärkt.

Die Burg Steineck auf dem Quästenberg
Die Burg Steineck auf dem Quästenberg

Es kam in den folgenden Jahrhunderten, wie damals so üblich, noch häufiger zu Besitzwechseln. Allerdings kann man in manchen Abhandlungen erkennen, dass diese oft widersprüchliche Angaben über die Besitzer enthalten. Dies ist darauf zurück zu führen, dass es in Steinach selbst noch eine Talburg gab und deren Besitzer des öfteren mit denen der Höhenburg verwechselt wurden.

Letztmalig wird die Burg 1443 bereits als Burgstall erwähnt, als sie ein Caspar von Ostheim zum Lehen erhält. Vermutlich war die Anlage zu dieser Zeit bereits dem Verfall preis gegeben, denn militärisch durfte sie zur damaligen Zeit keine Rolle mehr gespielt haben und für einen stattlichen Herrschaftssitz war sie aufgrund ihrer Größe nicht unbedingt geeignet.

Auch in den Aufzeichnungen über zerstörte Burgen im Bauernkrieg taucht eine Burg Steineck nicht auf, was die o.g. Annahme unterstützt. Schließlich diente sie fortan als billiger Steinbruch für die umliegenden Ortschaften.

Die Burg Steineck auf dem Quästenberg


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