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Auf geht's zum Rhönwandern Guckaisee - Wasserkuppe - Pferdskopf - Teil III

Natascha hat einen Moment Probleme, muss sich erst mal setzen und die Höhe und den Blick, der tief in die weiten Täler hinunter fällt, in den Griff bekommen. Aber dann steht sie entschlossen auf mit der Aussage: "Ich bin doch kein Weichei!" Natürlich nicht. Wenn jemand noch nie auf Höhen gewandert ist, dem kann hier das Herz schon mal schneller schlagen. Erst wegen der Schrecksekunde, aber dann weil man einen 360°-Superblick in die Rhön hat.

Ein Tipp für alle die unter Höhenangst leiden: Vielleicht nicht direkt über den Gipfel gehen, sondern versuchen rechts außen herum zu laufen. Da ist dieser Berg-trifft-auf-Himmel-Effekt zwar ein schöner Anblick, aber es erspart einem den Wanderer-trifft-auf-Himmel-Effekt.

Nachdem Natascha sich gefangen hat, genießen wir alle dieses Rundherum-Panorama in vollen Zügen.

Ein einsamer Wanderer sitzt am Gipfel und blickt ins weite Land und ich hoffe, wir haben uns nicht zu lautstark gefreut. Am End war's gar der rhoenline-Fotograf Jürgen, den wir nur von Fotos kennen, weswegen wir uns da nicht ganz sicher sind.

Abwärts, dem Gedenkkreuz entgegen, führt uns nun der Pfad.

Hier machen wir nochmals eine kurze Rast zum Schauen und durchatmen.
Weit ins Land können wir sehen und uns an unserer geliebten Grün-Blau-Berg-Tal-Komposition erfreuen. Verträumt liegen kleine Dörfer inmitten grüner Wiesen und Felder, eingesäumt von sattgrünen Wäldern und Hecken. Von hier oben sehen die Bergkuppen wie wuschelige Hügel aus, über die man mit der Hand streichen möchte.

Wir kommen an einer Stelle vorbei, an der es recht steil abwärts geht.
Im Hinblick auf die zu erwartenden steigenden Touristenzahlen und die damit verbundenen eventuellen unliebsamen Folgen, vermuten wir hier eine 'Touristenentsorgung', sozusagen eine natürliche Auslese (bei denen ohne Gleitschirm o.ä. könnt's klappen).
Wir halten natürlich brav Abstand.

Dann sind wir an den felsigen Ausläufern des Pferdskopfes. Bizarr und massig ragen sie in den Himmel, Sturm und Wetter trotzend. Ein Hauch von Ewigkeit geht von ihnen aus, unnahbar, abweisend wirken sie auf uns.
Wir klettern um sie herum, fühlen und erkennen, dass sie uns Halt geben; wir lehnen uns an den warmen Stein, begreifen ihn, und was vorher noch beängstigend war, wird jetzt Wärme und Freund.

Doch hält dieses Gefühl bei mir gerade so lange an, bis ich sehe, dass meine Familie ganz am Rand herumklettert. Ein Adrenalinstoß versetzt mich sofort in Alarmbereitschaft und dahin ist alle Besinnlichkeit und Poesie.

Ich bitte die Drei eindringlich aufzupassen, mit dem Ergebnis, dass ich leise ob meiner Sorge belächelt werde. Es kann ja gar nix passieren! Außer dass vielleicht einer abrutscht und sich alle Knochen bricht. Aber es ist ja bekannt, dass so etwas immer nur den anderen passiert.
Nun habe ich den Drang hier weg zu kommen und wie eine Henne ihre Küken in Sicherheit zu bringen. Da kann ich nichts dagegen tun. Aber weil ja auch ich kein 'Weichei' bin, lenke ich mich mit fotografieren ab. Motive gibt es ja in Hülle und Fülle.

Doch inzwischen hat meine Familie meine Sorge bemerkt und sie kommen heil und unbeschädigt von ihrer 'Klettertour am Abgrund' zurück. Was sind da schon ein paar neue graue Haare?
Jetzt liegt dort noch ein Fels, nämlich der Sorgenfels der mir vom Herzen fiel. (Man sieht ihn natürlich nur in Vollmondnächten, zwischen 0.00 und 1.00 Uhr - und auch nur die können ihn sehen, die dort ähnliche Steine verloren haben. Ehrlich!)

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