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Das Steinerne Haus bei Oberelsbach

... künstlich geschaffenes Landschaftsidyll

Basaltsee
Basaltsee

Heute findet man am Steinernen Haus den sehr malerisch gelegenen und bei Anglern sehr beliebten Basaltsee. Doch der natürliche Schein trügt, denn beim Basaltsee handelt es sich - ebenso wie bei seinem unmittelbaren Umfeld - um eine künstliche von Menschenhand geschaffene Idylle, der ein einmaliges Naturdenkmal zum Opfer fiel. Ein riesiges Basaltmeer war einst an seiner Stelle und erst in den 50er Jahren, als die Basaltblöcke an der Oberfläche abgebaut waren, ging man daran, die unterirdischen Basaltvorkommen ebenso auszubeuten. Allerdings musste man bald feststellen, dass durch das Grundwasser - denn man hatte bereits eine Tiefe von etwa 15 m - das Loch schneller wieder voll lief, als man es abpumpen konnte. So wurde dieser See mehr oder weniger unbeabsichtigt geschaffen.


Steinernes Haus

Die Basalt AG baute schon während der 30er Jahre Basalt ab und lieferte die Steine nach Holland an die Zuidersee. Damals fuhr eine kleine Bahn vom Steinernen Haus zum Maihügel. Dort wurden dann die bereits von Hand zerkleinerten Steine auf Fuhrwerke geladen. Zwar wurde in den 50er Jahren der Basaltabbau von der damaligen Linzer Basalt AG merklich forciert, doch abgebaut hatte man den Basalt schon immer. Man verwendete ihn zwar zunächst fast nur für den lokalen Bedarf, doch später gingen die Bauern aus den umliegenden Ortschaften auch hinauf und bauten die Steine in Eigenregie ab, um sich neben den landwirtschaftlichen Einkünften noch ein Zubrot zu verdienen.

Steinbruch Steinernes Haus

So wurde bereits in den 20er Jahren ganz gezielt Basalt abgebaut, um ihn nach Nordheim zum Bahntrassenbau zu bringen. Schon früh ging es mit einem Fuhrwerk hinauf zur Rhön. Anschließend wurden dann die schweren Steine von Hand gebrochen und aufgeladen. Man musste schon etwa 100 Zentner laden, damit man auch einen kleinen Gewinn erwirtschaften konnte. Natürlich lud man in erster Linie so viel, weil es auch ständig bergab ging. In Oberelsbach angekommen, lud man wieder einen Teil der Steine ab, der dann zu einem späteren Zeitpunkt - wenn man wieder eine Fuhre zusammen hatte - nach Nordheim gefahren wurde, da man sonst den Urspringer Berg nicht hinauf kam. Durchs Dorf ging es dann weiter Richtung Urspringen, denn die Umgehungsstraße gab es damals noch nicht, und auf Höhe der Schule warteten schon die Kinder mit weiteren Kühen um sich mit Vorspanndiensten ein kleines Taschengeld zu verdienen. Auf der Urspringer Höhe spannte man die Kühe wieder ab, lief anschließend zurück zur Schule und wartete dort auf das nächste Fuhrwerk. Der Basaltabbau der Einheimischen hielt sich jedoch in Grenzen und erst im Rahmen der bereits oben erwähnten Forcierung in den 50er Jahren wurde dieses einmalige Naturdenkmal restlos zerstört. In vielen Vulkankegeln der Rhön gähnen heute tiefe Krater, doch sind diese in der Regel nicht die Schlünde einstmals feuerspeiender Berge, sondern steinerne Zeugen ungezügelten menschlichen Raubbaus und wenn der Rhönklub nicht gewesen wäre, der sich schon damals für den Erhalt dieser Denkmäler stark machte, so hätten wir heute vermutlich noch nicht einmal einen Gangolfsberg. Denn die Pläne für den Basaltabbau am Gangolfsberg lagen schon fertig in der Schublade.

Basaltsee

Noch sehr deutlich ist die alte Bahntrasse vom Steinernen Haus zum Maihügel zu erkennen. Sie hebt sich sehr deutlich im Gelände ab. In den 20er Jahren wurde sie bereits errichtet und zieht sich kerzengerade über eine freie Fläche, die lediglich durch einen Fichtenwald unterbrochen wird. Selbst im Wald sind die Spuren noch deutlich erkennbar. Wann diese Trasse stillgelegt wurde, ist unbekannt.

Das Ende der Trasse liegt am Rand der heutigen Rhönstraße.. Deutlich kann man noch die Rampe erkennen, von wo aus die gebrochenen Basaltblöcke auf Fuhrwerke umgeladen wurden, um dann weitertransportiert zu werden. Die Rampe liegt unmittelbar an der Rhönstraße, von wo aus man sie auch sehr gut ausmachen kann.

Steinernes Haus

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