die Rhön
entdecken Sie die Rhön online
|1.1  Startseite |1.2  Sitemap |1.3  Suche |1.4  Kontakt |1.5  Impressum |1.6  Datenschutz |1.7  A-Z |  
 Startseite > Rhoenline > Geschichte(n) > Rhönpaulus > Geschichten vom Rhönpaulus >

Anzeigen
Peterchens Mondfahrt Wasserkuppe

Geschichten vom Rhönpaulus

Der Rhönpaulus von Bodo Kühn

In Friedelshausen saß Paulus unerkannt zwischen Bauern, die ihren Abendschoppen tranken. Über das Wetter, die Ernte kam das Gespräch auch auf den allseits bekannten Rhönräuber. Man erzählte von seinen begangenen Taten, die sich unser Paulus ganz gemütlich anhörte. Nach einer Weile zahlte er und ging. Im Dorf traf er den bewaffneten Gemeindediener und bat ihn, im Wirtshaus die Gäste von Paulus, dem „Räuber der Rhön" zu grüßen. Der Gemeindediener dachte sich weiter nichts bei dieser freundlich vorgetragenen Bitte und richtete sie aus. Schimpfend fielen die Gäste über den Gemeindediener her und wollten wissen, warum er ihn nicht festgenommen habe, das sei nämlich höchstpersönlich Paulus selbst gewesen. Auch der Gemeindediener merkte, welche Torheit er begangen hatte, aber Paulus war schon über alle Berge.

Hinter der Würzburg-Tanner-Grenze traf Paulus einmal einen Andenhäuser Schmuggler, der mühsam einen schweren Salzsack die Anhöhe hoch trug. Vom Mitleid erfasst, trug dann Paulus dem erschöpften Mann den Sack ein Stück des Weges, damit dieser wieder etwas zu Kraft kommen konnte. Kaum hatte Paulus den Sack wieder abgegeben, als zwei Grenzwächter erschienen. Der Mann ließ den Sack fallen und nahm Reißaus. Die Grenzwächter verfolgten den Schmuggler und kümmerten sich nicht um Paulus. Dieser nahm seelenruhig den Sack wieder auf und trug ihn nach Klein-Fischbach, wo er ihn gegen zwei Taler verkaufte und auch noch Abendbrot erhielt. Auf dem Rückweg schob Paulus dem armen Schmuggler das erlöste Geld durchs Fenster und ging, ohne ein Wort zu sagen, weiter.

Ein andermal verkaufte ein reicher Bauer zu Glattbach ein paar fette Ochsen an einen Metzger. Als er nun sein Geld abends bei Licht nochmals zählen wollte, und sein kleiner Sohn nach den blanken Talern griff, um damit zu spielen, drohte er ihm, das ganze Geld dem Paulus geben zu wollen. Aber das Kind hielt keine Ruhe. Da strich der Bauer ärgerlich die Taler in den Beutel, schob das Fenster auf und hielt ihn mit den Worten hinaus: „Da, Paulus, hast du das Geld." - Und der ließ sich so eine Aufforderung nicht zweimal sagen, griff zu und verschwand.

Anzeigen
Gute Quelle Kaltensundheim


| nach oben |
© by rhoenline & rhoenline-media