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Das Basaltwerk Oberriedenberg

... mit seinen Steinbrüchen Steinküppel, Gebirgsstein und Kellerstein

Von Alfred Saam

Am 17. Dezember 1908 wurde die Bahnlinie Brückenau - Wildflecken feierlich eingeweiht und am 19. Dezember offiziell eröffnet.

In den Festreden wurde schon damals viel von der Rentabilität der neuen Eisenbahnlinie gesprochen, um deren Bau sich der Ministerpräsident Graf von Crailsheim und der am 08.03.1849 in Oberriedenberg geborene königliche Hofrat Professor Hans Reidelbach verdient gemacht hatten.

Hofrat Reidelbach ging es vor allem um die wirtschaftliche Erschließung der Basaltvorkommen in seiner Heimatgemeinde Oberriedenberg am sogenannten "Steinküppel", den er bereits 1903 käuflich erworben hatte, sowie um eine rentable Versandmöglichkeit für das Nutz- und Brennholz der Forstämter Oberbach, Bischofsheim und Stangenroth. Dazu kam noch die Schwerspatgrube zwischen Oberbach und Wildflecken.

Die Witwe von Hofrat Reidelbach verkaufte nun das Basaltwerk an die Firma Leimbach & Co. aus Schweinfurt. Die Firma Leimbach & Co. war zu dieser Zeit auf dem Gebiet des Basaltabbaus in dieser Gegend führend. Sie war 1898 von Georg Leimbach und seinem Kompagnon, einem Juden namens Adolf Stein, gegründet worden.

Ihr erstes Basaltwerk wurde 1898 am Rotenberg bei Nordheim/Rhön mit einer Seilbahn in Betrieb genommen. Im Jahre 1904 wurde das Basaltsteinwerk Sodenberg/Morlesau bei Hammelburg angelegt und in Betrieb genommen. Das Basaltwerk Fladungen wurde ca. im Jahr 1905 eröffnet. Im Jahre 1911 erfolgte, wie erwähnt, der Erwerb des Oberriedenberger Basaltwerks.

Basaltwerk Billstein
Basaltwerk Billstein

1914 wurde das Basaltwerk Umpfen bei Kaltennordheim (Thüringen) neu errichtet, und 1923 beteiligte sich die Firma an der Gründung des Hartbasaltwerkes Billstein mit dem Sitz in Fulda. Auch am Basaltwerk Buchs bei St. Gallen in der Schweiz und am Hartsteinwerk Kehrsitten, ebenfalls in der Schweiz, war die Firma beteiligt.

Der Firmeninhaber war Georg Leimbach. Am 07.09.1859 in Straßbessenbach bei Aschaffenburg geboren, besuchte er die Realschule in Aschaffenburg und leitete ab 1880 die Buntsandsteinbrüche seines Vaters gemeinsam mit seinem Bruder Josef. 1892 zog Georg Leimbach mit seiner Familie in ein neues Haus ein am Bahnhof von Hösbach, wo er ein großes Sägewerk errichtet hatte. Am Bahnhof deswegen, weil er die Chancen der Industrialisierung und der Verkehrserschließung Europas mittels der Eisenbahn rechtzeitig erkannt hatte und ausnutzte.

Er war somit in der Lage, in Slowenien oder auch in anderen, weit entfernten Ländern Holz günstig einzukaufen, dieses im Sägewerk zu verarbeiten, zu furnieren und es dann wieder mit der Eisenbahn an die Verwendungsstellen zu verfrachten. Trotz der ersten Wirtschaftskrise im Jahre 1892 ließ sich Leimbach nicht abschrecken und gründete ebenfalls, im Zuge der Entwicklung des Bahnbaus mit der Nachfrage nach Basaltschotter, die Basaltwerke in der Rhön.

So gründete er die Firma Leimbach & Co. Laut Aussage seiner Nachkommen war er der Techniker, der 50% des Kapitals mitbrachte, der andere Teil des Kapitals kam von seinem Kompagnon Adolf Stein.

Adolf Stein war am 14. Nov. 1864 als Sohn des Pferdehändlers Jakob Stein in Nordheim vor der Rhön geboren und aufgewachsen, später war er im gleichen Ort ebenfalls als Pferdehändler tätig, bevor er mit Georg Leimbach ins Basaltgeschäft einstieg. Seine Frau Henriette, geb. Isaak, gebar ihm sieben Kinder, vier davon noch in Nordheim.

Darunter waren die Söhne Jakob und Fritz, die später die Firma übernehmen sollten, sowie Max, der später Rechtsanwalt wurde und die Firma juristisch vertrat. Am 17.06.1903 zog nun die Familie Adolf Stein nach Schweinfurt in die Schultesstr. 54, mit ihr auch Adolfs 1866 geborener Bruder Salomon, der in Schweinfurt Bezirksrabbiner wurde.


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