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Peterchens Mondfahrt Wasserkuppe

Die Königsburg bei Nordheim

Ein gleichnamiger Berg bei Nordheim gab der nichtvorhandenen Feste ihren Namen

Diese Reste sind im übrigen ganz einfach zu finden: Zwischen Nordheim und Neustädtles biegt man auf der höchsten Erhebung rechts ab. Man trifft dann auf ein Hinweisschild, wonach es rechts zur Königsburg geht. Dort biegt man links ab, und nach ein paar hundert Metern wieder rechts - zur höchsten Erhebung eben.

Und ich maße mir nicht an zu behaupten, dass dies für Burgen völlig untypisch sei!

Außer, dass es keinerlei urkundliche Nachweise über diese einstmalige "Burg" gibt, weiß man nichts über sie. Noch nicht einmal vorhanden scheint sie gewesen zu sein.

Man spricht von Karolingern; ja sogar für Karl den Großen soll sie einst bestimmt gewesen sein. Doch nichts davon ist nachweisbar.

Außer dem kläglichen Versuch, dort einen Kiosk zu errichten - welcher mittlerweile in einen Rastplatz umgewandelt wurde, deutet nicht das Geringste darauf hin, was auch nur im Entferntesten etwas mit einer Sehenswürdigkeit zu tun haben könnte.

Früher stand hier ein Aussichtsturm
Früher stand hier ein Aussichtsturm

Doch eins ist sicher: Da war was!

Neben einer nahezu waagrechten Fläche, an deren südlichen Seite sich mittlerweile dieser besagte Rastplatz befindet, erkennt man sehr deutlich, dass man hier der Natur in ihrer Einfältigkeit Einhalt gebot. Erdbewegungen und ein Mauerstumpf sind deutlich erkennbar. Jedoch deutet nichts auf irgendwelche taktische Eigenschaften hin, so dass man daraus schließen könnte, man habe es mit einer Anlage zu tun, die zur Verteidigung bestimmt gewesen sei.

Sicher ist, dass von diesem Bauwerk sogar die Fundamente entfernt wurden, wobei man wissen muss, dass Burgen oder andersartige feudale Baudenkmäler, die in erster Linie der Selbstbeweihräucherung dienten - vornehmlich nach Auflassung, der Bevölkerung als billiger Steinbruch zugänglich gemacht wurden, und das ist hier eindeutig nachweisbar. Unter anderem sollen die Steine 1554 - 1558 beim Bau der Nordheimer Dorfmauer verwendet worden sein.

Es dürfte sich vielmehr um eine Art Gehöft oder Jagdsitz gehandelt haben, welches durch Chronisten zeitgemäß und mit Stil passend in Szene gesetzt wurde. So soll nämlich die Königsburg alten Überlieferungen zufolge ihren Namen von Otto haben, der sich nachweislich in den Jahren 940, 941, 947 und 948 in Salz aufhielt. Dieser, so wird berichtet, habe die Königsburg als Jagdsitz benutzt. Auch soll sich noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts ein beachtlicher Wartturm dort befunden haben.

Tiefe Gräben zeugen von Fundamenten
Tiefe Gräben zeugen von Fundamenten


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