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Gute Quelle Kaltensundheim

Basaltabbau in der Rhön

Von Alfred Saam

Von den Basaltwerken blieben oftmals nur noch künstlich geschaffene Landschaftsidyllen übrig.

Umfassende Darstellungen und Kurzbeschreibungen:

Jahrhunderte lang hatten die Bewohner der Vorrhön ihre liebe Not, ihre oft recht zahlreichen Familienmitglieder zu ernähren. Der kärgliche Boden brachte beim Anbau von Getreide und Kartoffeln oft nur sehr unzureichende Erträge. Die Beweidung der Schwarzen Berge, das Aufschichten der Lesesteine bescherte unserer Zeit zwar die herrliche Park- und Heckenlandschaft, doch konnte dies im 19. Jahrhundert kaum mehr die immer stärker wachsende Bevölkerung an die Heimat binden. Deshalb verließen schon recht frühzeitig ab 1824 Rhöner ihre Heimat, um in der Neuen Welt ihr Glück zu suchen.

Als nun ab dem Ende des 19. Jahrhunderts versucht wurde, das Straßennetz und den Schienenverkehr auszubauen, um die Rhön verkehrsmäßig und technisch zu erschließen, ging man auch daran, die Basaltvorkommen auszubeuten. Zwar wurde auch schon in früherer Zeit Basalt abgebaut, doch kann man von einer Ausbeutung im herkömmlichen Sinn nicht reden, da er in erster Linie dem Eigenbedarf diente und nur im geringen Umfang statt fand.

Für die Kleinbauern war dies eine willkommene Gelegenheit, mit der eigenen Muskelkraft ein paar Mark hinzuzuverdienen und außerdem handelte es sich in der Rhön um die erste Maßnahme zur Schaffung von festen Arbeitsplätzen.

Ungelernte Hilfskräfte fanden Arbeit und Brot. Schließlich war man steinreich, und bis zum Ausbau der Industriebetriebe in Schweinfurt und Bad Neustadt dauerte es noch eine ganze Weile.

Man war nun nicht mehr auf die Saisonarbeit angewiesen, die einen manchmal weit weg führte. Die Männer arbeiteten oft in den Zuckerfabriken Westfalens und die jungen Burschen verdienten sich ihr Auskommen in anderen landwirtschaftlichen Betrieben. Die jungen Mädchen waren z.B. in den Kurstädten als Haushaltshilfen beschäftigt, wobei es nicht darauf ankam viel Geld zu verdienen, sondern in erster Linie darum, dass man versorgt war und sein Auskommen hatte.

Allerdings gab es durch diese Entwicklung auch einschneidende gesellschaftliche Veränderungen. Immer mehr wurde die Landwirtschaft, die ja bisher Lebensgrundlage war, zur Nebenerwerbsquelle und mit Fortschreiten der industriellen Entwicklung gaben viele den landwirtschaftlichen Betrieb sogar ganz und gar auf. Denn das regelmäßige Einkommen und eine geregelte Arbeitszeit waren schon sehr verlockend, um den Strapazen, die ein landwirtschaftlicher Betrieb mit sich brachte, zu entfliehen.

Heute droht die Geschichte der Basaltwerke in Vergessenheit zu geraten, da der Abbau des Basalts weitgehend seine wirtschaftliche Bedeutung verloren hat. Doch sollte in unserer industriegeschichtlich sehr armen Gegend die Erinnerung an die zähen Pioniere der wirtschaftlichen Entwicklung nicht ganz verblassen.

Heute erkennt man die ehemaligen Abbaugebiete in der Regel daran, dass man durch mehr oder weniger gelungene Renaturierungsmaßnahmen eine Art Naherholungsgebiet zu schaffen versuchte, was in einigen Fällen auch recht gelungen sein dürfte. Als Beispiele sollen hier der Basaltsee am Steinernen Haus und der Silbersee nahe der Rother Kuppe dienen.

An einigen ausgewählten Beispielen soll hier die Entwicklung des Basaltabbaus und die Entstehungsgeschichte einiger Basaltwerke dargestellt werden.


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