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Peterchens Mondfahrt Wasserkuppe

2.5. Vom Hundsrücken durch das Heidelberggebiet

An der Stelle bzw. in der Nähe, wo die NES 34 (nach Ostheim) in die NES 27 (von Sondheim nach Unterwaldbehrungen) einmündet, hat sich der alte Weg in das Grabfeld gegabelt.

Hier befindet sich ein ehemals aus ungefähr 10 Hügeln bestehendes Gräberfeld aus der Hallstattzeit und der Latènezeit, das allerdings durch den Straßenbau und frühere Ausgrabungen stark zerstört ist. 1991 und 1992 wurden hier durch die Archäologische Arbeitsgruppe Rhön-Grabfeld (ARG) Grabungen durchgeführt.

Drei Wege ziehen nun in östlicher Richtung durch das Heidelberggebiet, das hier die Wasserscheide zwischen Streu und Elsbach bildet. Hin und wieder findet man noch die Spuren früherer Benutzung in Form von Wegerinnen und Beiwegen. Der mittlere Weg verläuft als Kammweg über die höchste Erhebung, den Heidelberg, und ist m.E. der älteste Wegezug, weil er früher die Grenze zwischen dem Amt Lichtenberg und seinen Nachbarn bildete (vgl. Löwe Fußnote 9). Er zielt ab dem Waldort "Klosterwald" in seiner Fortsetzung sowohl in Richtung Mellrichstadt als auch Frickenhausen/Oberstreu. Der nördliche Weg könnte den Verlauf des heutigen Waldweges südlich am Ochsenberg vorbei zu dem frühzeitlichen Siedlungsschwerpunkt in der Umgebung des Kleinen Lindenberges und weiter zur Streu genommen haben. Der südliche Weg zieht auf dem breiten Hang oberhalb von Ober- und Unterwaldbehrungen vorbei an der mittelalterlichen Wüstung Gerlets in Richtung Frickenhausen und läuft nur wenige hundert Meter an den Ausgrabungen von 1999 vorbei.

Vom Heidelberggebiet ausgehend, sind nun drei Ziele anzunehmen:

  • Nordöstlich des Kammes in Richtung Ostheim zur dortigen Furt durch die Streu. Jenseits der Furt dürfte sich der Weg in Richtung Thüringer Wald fortgesetzt haben.
    Im Gebiet von Ostheim wurden Spuren aus beinahe allen Siedlungsperioden gefunden. Mindestens drei hallstattzeitliche und vermutlich eine latenezeitliche Siedlung befanden sich in der heutigen Gemarkung von Ostheim. Scherben aus der spätkeltischen Zeit, der Römischen Kaiserzeit, der Völkerwanderungszeit sowie aus der Merowingerzeit wurden im Stadtgebiet in der Nähe der alten Furt durch die Streu gemacht.
  • Nördlich und südöstlich des Gebirgskammes nach Mellrichstadt. Ein Weg dürfte Mellrichstadt und die Streu unterhalb der Einmündung des Mahlbaches erreicht haben, der andere durch das Ostheimer Tal zur Streu und weiter über den Galgenberg nach Norden gezogen sein.
    Am Übergang über die Streu bei Mellrichstadt wurden noch 1997 bei Kanalbauarbeiten vorzeitliche Siedlungsspuren entdeckt und durch Notgrabungen gesichert bzw. ausgewertet. In der Gemarkung von Mellrichstadt wurden Siedlungsspuren aus fast allen Siedlungsperioden gefunden. U.a. aus der Hallstattzeit, der Römischen Kaiserzeit sowie der Merowingerzeit.
  • Südöstlich des Gebirgskammes ab einer Wegegabelung oberhalb (nördlich) von Oberwaldbehrungen in Richtung Frickenhausen zu der kleinen Hochebene oberhalb von Frickenhausen und Bastheim. Hier befinden sich Gräberfelder aus der Hallstattzeit und die Funde von 1999.
    Von dort Zweige über Frickenhausen in Richtung Mittelstreu.
    Auf dem durch einen Abschnittswall befestigten Eiersberg oberhalb von Mittelstreu wurden hallstattzeitliche Siedlungsspuren entdeckt.
    Von Mittelstreu Fortsetzung in Richtung Gleichberge/Thüringer Wald bzw. Bad Königshofen i.G. und über Wechterswinkel/ Wollbach/Brend zur Streu beim heutigen Bad Neustadt (Pfalz Salz, Salzburg).
    Innerhalb des Ringwalles auf dem Rehberg bei Wechterswinkel wurden Siedlungsspuren aus der Hallstattzeit gefunden. Auf dem Stadthügel von Bad Neustadt eine hallstattzeitliche Siedlung.

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