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Kirchenburg Ostheim

Kircheburg Ostheim

... außergewöhnlich und einzigartig!

Eine Kirchenburg an sich ist für die Rhön nichts ungewöhnliches. Fast jede Ortschaft dieser Gegend kann eine mehr oder weniger gut erhaltene Anlage vorweisen.

Allerdings, was den originalen Erhaltungszustand und die Größe anbelangt, können viele Dörfer nicht mit Ostheim konkurrieren. Hier handelt es sich nicht nur um die unversehrteste Kirchenburg, sondern auch um die vollständigste. Zudem ist es eine der größten Anlagen dieser Gegend. Die Anlage wird herkömmlich auch als Kirchenfestung bezeichnet, da sie neben der doppelten Ringmauer, die nur an wenigen Stellen nicht mehr der ursprünglichen Höhe entspricht, auch Wehrtürme und Bastionen aufweist.

Kirchenburg Ostheim

Aufgrund der Bauweise und dem Charakter der gesamten Anlage dürfte sie etwa Anfang bis Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden sein. Nur die jetzige Kirche ist neuer. Sie wurde von 1615 - 1619 erbaut und befindet sich an der Stelle einer viel älteren Kirche die bereits 1457 erwähnt wird. Der heutige Kirchturm stammt aus dem Jahr 1580 und hat im Laufe der Zeit einige Umbaumaßnahmen erfahren, denn nach einer in der Kirchturmkugel gefundenen Urkunde wurde ein "steinernes Stockwerk neben dem hölzernen Turm" aufgerichtet. Das kann auch bedeuten, dass das obere Stockwerk des Kirchturms früher aus Fachwerk bestand und durch ein Steinernes ersetzt wurde.

Das einheitliche Kirchengebäude ist im damals üblichen Renaissancestil gehalten und das schlichte Äußere weist lediglich ein reich verziertes Eingangsportal auf. Der dreischiffige Innenraum ist durch sehr viele architektonische Feinheiten belebt und ebenso laden die detailreichen Gemälde zu einem Besuch ein.

Gesamtansicht der Kirchenburg Ostheim
Gesamtansicht der Kirchenburg Ostheim

Der quadratische Kirchhof wird von einer doppelten Ringmauer umgeben, die mit ihren Schießscharten, Bastionen und vier über 20 Meter hohe Türme an der Innenmauer einen äußerst wehrhaften Charakter hat. Sicher ist auch, dass die gesamte Anlage von einem Graben umgeben war, von dem heute allerdings nichts mehr zu sehen ist. Die innere Mauer hat heute noch eine Höhe von bis zu 5 Metern und an der Innenseite befinden sich die sogenannten Gaden. Kleine Keller oder Schuppen, in denen die Einwohner in Notzeiten ihr Hab und Gut unterbrachten. Sie zählen zu den frühesten Beispielen ihrer Art. Selbst die Spuren der alten Wehrgänge sind noch zu finden. Das Haupttor befindet sich an der Ostseite und dürfte früher wohl der einzige Zugang zur Burg gewesen sein. Es ist auch durch einen Turm besonders geschützt. Auf dem Tor befindet sich das Torhaus und daneben die alte Schule. Bei Arbeiten auf dem Kirchhof fand man 1911 gegenüber dem Torturm die Fundamente eines weiteren Turms, der dem Tor zusätzlich Schutz bot. Die innere und äußere Mauer bilden einen Zwinger von etwa 7 - 8 Meter breite. An den Ecken und in der Mitte der äußeren Mauer befinden sich sogenannte Bastionen, wobei an der Süd-Ost-Ecke keine Bastion, sondern ein weiterer Turm steht, der allerdings wesentlich kleiner ist als die Türme an der Innenmauer.

Insgesamt gesehen bildet diese Anlage eine wehrhafte Burg, die den Bürgern auch ausreichend Schutz bot. Vor allem konnte man sie aufgrund der Gegebenheiten auch mit einer starken Besatzung gut verteidigen.

Gesamtansicht der Kirchenburg Ostheim
Kirchenburg Ostheim
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