Im Mai 2004 eröffnete in Bad Brückenau das Deutsche Fahrradmuseum seine Pforten. In einem repräsentativen Jugendstilgebäude, der "Villa Füglein", findet die umfassendste deutsche Sammlung historischer Fahrräder von Ivan Sojc mit 230 Fahrzeugen auf zwei Etagen Ausstellungsfläche einen stilvollen Rahmen.
Damit ist in Deutschland der bahnbrechenden Erfindung des Freiherrn von Drais die Bedeutung zugekommen, die ihr gebührt. Seine Laufmaschine markiert den Anfang des modernen Landverkehrs, das Überwinden von großen Distanzen mit eigener Muskelkraft.
Das Deutsche Fahrradmuseum ist sowohl Zentrum für Fahrradgeschichte, als auch ein Ort für nationale und internationale Fahrradtreffen, und seit 2005 die Geschäftsstelle des Vereins "Historische Fahrräder e.V.".
Die in ca. drei Jahrzehnten zusammengetragene Sammlung von Ivan Sojc gilt als die umfassendste deutsche Sammlung zum Thema Fahrrad, von den Anfängen um 1820 bis zu Zukunftsstudien.
Neben der kompletten Entwicklungsgeschichte des Fahrrades werden folgende Themen dargestellt: Rennsport, muskelbetriebene Kinderfahrzeuge, Fahrradmotorisierung, Militärräder, Reklame, Fahrradzubehör, Vereinswesen, Firmengeschichte und das Thema
"Kunst und Fahrrad".
Das Kulturangebot im Museum wird durch interaktive Aktionen wie Hochradfahren oder geführte Radtouren im Sinntal abgerundet. Die museumspädagogische Aufarbeitung des Materials mit sozialgeschichtlichen Verweisen in Wort und Bild sind von hoher Qualität und eigenen sich daher auch gut für Schulklassen. Drei Dioramen, ein Fahrradladen, eine Werkstatt sowie ein Vereinsraum entführen den Besucher durch detailgetreue Gesamtgestaltung in die Hochblüte der Fahrradära.
Das Jahr 1817 markiert den Beginn der Fahrradgeschichte mit der Laufmaschine, gebaut von Karl Friedrich Drais und damit die Geburt des Individualverkehrs zu Lande. Ein Glanzstück in der Sammlung, eine Original-Laufmaschine von ca. 1820 ist das älteste Fahrzeug des Deutschen Fahrradmuseums.
Die Blütezeit der Hoch- und Dreiräder, sowie die technische Sackgasse der Hochräder, die Entwicklung der Niederräder ("Safeties") bzw. Sicherheitsfahrräder mit Kettenantrieb werden jeweils im zeitgeschichtlichen Zusammenhang gezeigt.
Die Erfindung des Luftreifens verhalf den "Safeties" Anfang der 1890er Jahre zum Durchbruch, dargestellt von außergewöhnlichen Originalexponaten luftbereifter Niederräder.
Um die Jahrhundertwende ist das Fahrrad schon sehr ausgereift, daher versuchen sich die Hersteller mit ausgefallenen Konstruktionen, wie dem Bambusrad oder einem 5-Gang-Rad mit pneumatischer Schaltung am Markt zu profilieren.
Neben einer Vielzahl von Rennrädern und den "Omarädern" der50er und 60er Jahre ist ein weiteres Highlight die Sammlung zum Thema Fahrradhilfsmotoren, Mopeds und Kleinmotoren.
Ein Historischer Fahrradladen und eine Werkstatt der 30er Jahre, sowie eine Vielzahl von historischer Reklame rundet die Sammlung von Ivan Sojc ab. Sonderausstellungen widmen sich z.B. der berühmten Firma "Wanderer".
In der Jugendstil-Villa Füglein ist auch das Museumscafé und ein Fahrradladen, in dem auch neue Fahrräder angeboten werden, untergebracht.
Ebenfalls im zeitgeschichtlichen und sozialen Zusammenhang werden die Fahrräder zwischen den Weltkriegen gezeigt. In den 20er und 30er Jahren avanciert das Fahrrad zum Massenverkehrsmittel.
Etliche Exponate dokumentieren auch das Fahrrad als Sportgerät, wie z.B. dieses Rennrad der Firma MF Schleicher & Co. aus Markdorf am Bodensee, Baujahr ca. 1982. Es handelt sich um ein hochwertiges Rennrad mit Columbus-Rohren, aerodynamsichen Bremsen und mit der ersten Shimano 600 AX Schaltung.
Montag | Ruhetag |
Dienstag bis Freitag | 9.00 - 12.00 Uhr und 14.00 - 17.00 Uhr |
Sa., So. u. Feiertage | 10.00 - 17.00 Uhr |
weitere Termine | nach Absprache |
Ansprechpartner:
Ivan Sojc, Museumsleitung
Erwachsene | 4,50 € |
Ermäßigt (Rentner/Behinderte) | 3,50 € |
Familienkarte | 11,00 € |
Schüler/Studenten | 2,50 € |
Gruppen ab 10 Personen | 3,50 € |
Kinder bis 6 Jahre | frei |
Führungen | Preis und Termine nach Absprache |
Kontakt:
Deutsches Fahrradmuseum
Heinrich-von-Bibra-Str. 24
97769 Bad Brückenau
Tel: 09741 / 93 82 55
Fax: 09741 / 93 82 54
www.deutsches-fahrradmuseum.de
museum(at)deutsches-fahrradmuseum.de